Die berühmteste Straße des Ortes ist die Promenade des Anglais. Falls Sie sich fragen, wie sie zu ihrem Namen kam, da helfen wir und gehen zurück ins Jahr 1820. Die Legende besagt, dass aufgrund einiger harter Winter immer mehr Bettler in die Stadt kamen und die dort residierenden betuchten Engländer beschlossen, diesen Menschen Arbeit zu beschaffen. Und zwar über den Bau einer Promenade entlang der Küste. Fertiggestellt wurde sie vier Jahre später, genannt wurde sie von den Einheimischen Promenade des Anglais, der englische Weg. Auch ganz interessant zu wissen: In den Dreißiger- und Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurde sie als Rennstrecke genutzt, so fanden auf dem Circuit de la Promenade des Anglais etwa der Grand Prix de Nice für Automobile sowie 1938 der Große Preis von Frankreich für Motorräder statt.
Und hier sind wir nun mit dem kleinen R5 von Renault unterwegs. Natürlich nicht im Renn-Tempo, obwohl schon wie erwähnt am Tag unserer Fahrt auf den Straßen wenig los ist. Aber die Leere erlaubt, »La Prom«, wie die Einheimischen sagen, mehr als nur einmal abzufahren. Es ist einfach zu schön, zwischen dem Meeressaum und den Palmen und den alten Häuschen entlangzugleiten. Sieben Kilometer lang ist die Promenade, die einzigen Stopps verdankt man roten Ampeln und nicht Staus. Als wir uns sattgesehen und -gefahren haben, wird es Zeit, einen Abstecher in die Altstadt von Nizza zu machen. Es scheint wohl eher die Ausnahme zu sein, dass sich in den Gassen des »Vieux Nice« – so wird das Altstadt-Viertel genannt – ein E-Auto verirrt, das so unfassbar gelb ist. Sobald man mal stehen bleiben muss, wird man umzingelt, angestarrt und fotografiert. Das kann auf Dauer etwas anstrengend sein, daher wird es Zeit für eine Pause.