Wie funktioniert das, Geschichten in einen Duft zu übersetzen und sie dann in Flakons abzufüllen? Können Sie uns etwas über den kreativen Prozess erzählen und die vielschichtige Zusammenarbeit, die hinter diesem Projekt steht?
Schon in meiner Jugend besaß ich eine eigene Duftorgel, aber ich erkannte schnell, dass ich nicht das Zeug zum Meister- Parfümeur hatte. Ich war also bei diesem sehr persönlichen Projekt auf die Mithilfe von Profis angewiesen. Im Lauf der Jahre wurde ich immer wieder von Parfümfirmen angespro- chen, aber es passte nie so wirklich, bis ich auf PYD stieß. Zu- sammen mit den drei Meister-Parfümeuren Daphné Bugey, Annick Ménardo und Dominique Ropion konnten wir eine neue Sprache entwickeln, einen neuen kreativen Prozess, um meine Träume, Visionen und Erkundungen in Düfte zu übersetzen. Mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Können ist es ihnen gelungen, meine Worte in Düfte zu verwandeln.
Bis zu Ihrer Hinwendung zu Parfüms haben Sie ausschließlich mit Materialien gearbeitet. Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Egal ob Zahnbürste oder Hotel, mir war immer der Mehr- wert wichtig, den meine Kreationen den Menschen bringen, die sie benutzen oder sich darin aufhalten. Für mich muss jedes Gestalten – in welcher Form auch immer – das Leben verbessern, und zwar für so viele Menschen wie möglich. Ich schaffe gerne Szenarien, in denen man sich schöner, selbst- sicherer, verliebter fühlen kann. Orte sind mit Gefühlen verbunden, da geht es um ein Erlebnis, eine vollkörperliche Erfahrung, die umfasst, was man sieht, die Geräusche, den Geist, die Kultur – einfach alles. Egal, ob ich einen Gegen- stand oder einen Ort gestalte, ich verwende immer die glei- chen Parameter: Kreativität, Strenge, politische oder sexuelle Statements, Ökologie und manches mehr. Ich bin stolz auf den Beitrag, den ich zur Demokratisierung des Designs geleistet habe.