È un miracolo: Garage Italia Milano

Spektakulär. Das ist vermutlich das treffendste Wort für den eleganten stromlinienförmigen Bau an der Ausfallstraße in Mailand in Richtung Nordwesten. Einst leistete sich der ­italienische Erdölkonzern Eni die Tankstelle als Aus­­hängeschild. Entworfen im amerikanischen Art-déco-Stil der Dreißiger­jahre, 1952 eröffnet, gedacht als Halt für betuchte Mailänder, damit sie auf dem Weg in die Sommerfrische noch einmal ihren Tank füllen oder in der dazugehörigen Werkstatt etwas am Fahrzeug ausbessern lassen. Heute gilt die ­ehemalige Tankstelle als Juwel der Stromlinien-Moderne, doch zur Erbauungszeit fand man den Bau so entsetzlich, dass die Behörden anordneten, an seiner Rückseite eine hohe Mauer zu errichten, um den Anwohnern den Anblick zu ersparen. Aufgrund der Ölkrise in den Siebzigerjahren wurde die Tankstelle dann geschlossen und verfiel. Bis Lapo Elkann kam.

Vielen dürfte der Name bekannt vorkommen, Elkann ist der Enkel des Industriellen Gianni Agnelli. 2015 rettete der heute 45-Jährige das Gebäude vor dem endgültigen Verfall und verwandelte es in die Garage Italia Milano, ein multifunktionaler Ort für Veranstaltungen, Co-Working und Ausstellungen. Im oberen Stockwerk ist ein Restaurant, das für private Veranstaltungen genutzt werden kann, darin steht mittig eine Karosserie eines Ferrari 250 GTO, die als ­Cocktail- oder DJ-Station dient, darüber hängen ein Modell der Rennstrecke von Monza und Lampen, die nicht nur von Auspuffrohren inspiriert sind – es sind tatsächlich welche. An der Spitze des Gebäudes befindet sich eine von weltweit acht Riva Privées, die Terrasse wurde mit Mahagoniböden und aquamarinfarbenem Lederdekor aus dem Hause Cassina gestaltet – in Anlehnung an die ikonische Riva Aquarama.

Die sogenannte Materioteca ist das Herzstück der Garage Italia Milano. Alle Materialien, die für die maßgeschneiderten Projekte verwendet werden können, sind in einem Bücherregal ausgestellt, außerdem kann der Raum auch für kleinere Meetings oder Teambuildings genutzt werden.