Extrem auffällig ist der Diffusor am Heck. Hand aufs Herz: Wäre das Auto ohne ihn nicht schöner?
(Frank Heyl schweigt kurz. Er lächelt süffisant, nimmt diese kleine Provokation als sportliche Herausforderung.)
Nein, das finde ich nicht. (Kurze Pause) Wir haben ein Konzept entwickelt, bei dem die Abgase über den Diffusor hinausgeblasen werden. Das verbessert die Effizienz und Leistung des Diffusors. Ein patentiertes Crash-Konzept sorgt zudem für zusätzliche Sicherheit, indem es kinetische Energie effizient abbaut – ein von der Formel 1 abgeleitetes Prinzip. Die Nase eines Formel 1-Boliden crasht in derselben Art und Weise wie unser Diffusor. Durch die höhere Position der Diffusorkanäle erreichen wir eine nahezu ideale Tropfenform, die aerodynamisch optimal ist und im Querschnitt tatsächlich an einen Wanderfalken im Sturzflug erinnert. Dies reduziert den Luftwiderstand erheblich. Der halbe Unterboden fungiert als Diffusor. Alles hinter der Fahrzeugmitte ist Diffusor, wo die beiden riesigen Kanäle hochgezogen werden. Diese Kanäle sind so hoch geschnitten, dass sogar die unteren Querlenker frei im Wind stehen. Diese Querlenker sind ebenfalls als Flügelprofile ausgeprägt und aus Aluminium gedruckt. Sie sind leicht nach oben angewinkelt, um dem Luftfluss zu folgen. Dieser Diffusor ist unabdingbar und eines der optisch und ästhetisch prägnantesten Merkmale für die Glaubwürdigkeit eines solchen Hochgeschwindigkeitsfahrzeugs.
Gänzlich anders als im Chiron öffnen die Türen nach vorne oben, wobei sich das halbe Dach mit öffnet.
Das stimmt. Das ist notwendig geworden, weil wir eben flacher bauen. Dadurch wird der Einstieg mit der Dachkante bei einer konventionell angeschlagenen Tür deutlich schwieriger. Unsere Lösung bietet den maximalen Komfort.
Die Show bei den aufschwingenden Flügeln gibt es dann obendrauf.
Nur, wir haben es eben nicht der Show wegen gemacht.
Das heißt, auch in diesem Innenraum wurde nichts der Show wegen gemacht?
Zumindest nicht der reinen Show wegen. Natürlich sind diese Dinge allesamt beeindruckend. Aber alles, was wir im Innenraum gemacht haben, folgt einer nachvollziehbaren Geschichte. Zum Beispiel das Fixed Hub Steering Wheel. Dabei bleiben die Instrumente fest stehen, während sich das Lenkrad darum dreht. Das Lenkrad ist aus einem vollen Block gefräst und direkt verzahnt, um das Gefühl für die Lenkung noch präziser zu machen. Das Instrument ist aus Titan gefräst, hat Rubinlager wie hochwertige Uhren und wird von einem Saphirglas geschützt, das kratzfest ist. Auch die Mittelkonsole ist von der Uhrmacherei inspiriert, mit echtem Kristallglas, das aus einem Block gefräst wird. Diese transparente Gestaltung ermöglicht einen Blick auf die technischen Details im Inneren und unterstreicht die handwerkliche Präzision und Exklusivität des Fahrzeugs. Es ist wie bei einer sehr hochwertigen Uhr, bei der man das Uhrwerk sehen kann. Die Tourbillon-Komplikation verkörpert die anspruchsvollste Art der Uhrmacherkunst, und genau diesen Ethos übersetzen wir hier für das Auto. Das ist wirklich einzigartig, und wir glauben, es gibt kein Auto, das einem ein solches Fahrgefühl bietet wie dieses hier.