Sie haben einmal geschrieben, dass Sie auch Bilder aufnehmen, um nicht zu vergessen. Ist Fotografie für Sie eine Art Dokumentation Ihres Lebens?
Das stimmt, und gleichzeitig ist es eine Flucht. Das ist es auch, was ich eben mit dem Universum meinte. Man schafft sich eine eigene kleine Welt, auf die man auch zurückblicken kann.
Heißt das auch, dass Sie sich von Ihrer eigenen Arbeit inspirieren lassen?
Ja, ich kopiere mich manchmal selbst. Erst denke ich, dass ich sehr einfallslos bin, dann finde ich es wieder schön, weil man eine neue Perspektive oder eine neue Stimmung findet oder weil ein anderer Mensch vor der Kamera steht und man so ein Upgrade schafft von dem, was man vielleicht vor drei oder fünf Jahren gemacht hat. Aber richtig inspiriert werde ich mehr durch Filme oder Musik.
Durch welchen Film zum Beispiel?
Ich habe vor zwei Wochen noch mal »Interstellar« gesehen, der inspiriert mich jedes Mal aufs Neue. Witzigerweise habe ich mit dem Kameramann des Films vor vier Wochen zusammengearbeitet, er hat auch »Her« gedreht, das ist noch ein Lieblingsfilm von mir. Und auf einmal stand ich mit ihm am Set. Es war inspirierend, ihm einfach beim Arbeiten zuzugucken, obwohl er gar nichts Besonderes gemacht hat. Ich habe auch gar nichts Technisches gelernt, er ist ja auch Kameramann und ich Fotograf. Aber diese Professionalität, gepaart mit einer krassen Lockerheit, das fand ich schon spannend.
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