Zoom Master: Rainer W. Schlegelmilch

Mit Superlativen soll man ja vorsichtig sein. Aber bei Rainer W. Schlegelmilch können wir nicht anders: Er ist eine Legende. Mehr als fünfzig Jahre seines Lebens verbrachte er an den Rennstrecken der Welt, fing mit seinen Fotografien nicht nur die ganze Dramatik des Wettkampfs ein, sondern revolutionierte auch noch das Fotografieren an sich. Weil er nämlich intuitiv herausfand, was sich so alles mit einem Zoom-Objektiv und der richtigen Belichtung anstellen lässt.

ramp-Chefredakteur Michael Köckritz wollte im Interview (ab 8. Dezember in ramp#63 – Happy on the road) wissen, wie es dazu kam und wann man beim Fotografieren an der Rennstrecke besser rasch flüchtet. Wie damals, 1969, beim 1.000-Kilometer-Rennen am Nürburgring, als Vic Elford in seinem Porsche 908 abhob und über ihn hinwegflog – zum Glück ist beiden nichts passiert.

Diese Zeit, sie wird erlebbar in seinem Bildband »Porsche Racing Moments«, erschienen im Taschen Verlag. Dabei stehen nicht nur die Rennwagen von Porsche in den dynamischen Aufnahmen Schlegelmilchs im Mittelpunkt, die er von 1963 bis 1988 mit Zoom-Effekt eingefangen hat. Sondern auch die Akteure hinter den Kulissen und jenseits der Rennstrecke – Rennfahrer im Gespräch und Mechaniker mit ölverschmierten Händen. Die Auflage des Bandes ist auf 962 Exemplare limitiert, jeweils nummeriert und signiert vom Fotografen selbst.

Ach ja, und welche Rolle spielte Porsche darüber hinaus in Schlegelmilchs Leben? Die Marke beeinflusste nachhaltig seinen Berufsweg. Nachdem er mit 14 Jahren seinen ersten Fotoapparat bekam, besuchte er die Fotoschule in München und machte anschließend den Abschluss an der Staatslehranstalt für Fotografie Werbefotograf. Warum?

»Ich kam zu folgender Weisheit: ›Wenn du einmal einen Porsche fahren willst, musst du, um Geld zu verdienen, Werbung machen. Das ist das Vernünftigste.‹
'Und das tat ich auch fünfzig Jahre lang.«