Was O’Neill nicht wusste: Es handelte sich um den damaligen britischen Innenminister Rab Butler. Ein zufällig vorbeikommender Schreiberling schlug vor, das Foto an eine Zeitung zu verkaufen, und am nächsten Tag erschien das Bild auf der Titelseite des »Sunday Dispatch«. Das Honorar: 25 Pfund, nicht lange danach bekam O’Neill einen ersten Job bei der »Daily Sketch«.
Die Beatles lichtete er ab, als sie ins helle Tageslicht blinzelten. Bei den Stones war es so, dass deren Manager Andrew Loog Oldham darum bat, über seine Schützlinge zu berichten. O’Neill schlug vor, sie mit Koffern auszustatten, damit sie wie eine Tourneeband aussehen. Es waren also nicht nur Zufälle, die dem Fotografen in die Karten spielten, es waren seine Ideen für Inszenierungen, die seine Fotos so besonders machen. Was aber allen Bildern zu eigen war: Entweder erwies sich der eingefangene Moment als zeitgeschichtliches Dokument – wie die Nacktbilder von Ursula Andress als Zeichen für eine neue Freiheit –, oder aber die Inszenierung erzählte eine ganze Story, wie das Foto von Faye Dunaway nach der Verleihung der Oscars.