Terry Crews: Ich bin das größte Einhorn in Hollywood

Terry Crews ist ... ja, was eigentlich? Beschränken wir uns an dieser Stelle auf: ehemaliger American-Football-Spieler, Deodorant-Werbe-Ikone, Zeichner, erfolgreicher Schauspieler und Social-Media-Phänomen. Und Designer für High-End-Möbel ist der 52-Jährige ebenfalls.
  • Text
    Wiebke Brauer
  • Fotos
    Getty Images  /  Christina House

Für jemanden, der mal zugab, dass er früher zwischen den Sofakissen nach Münzen fischte, hat dieser Mann es weit gebracht. 1968 wird er in Flint, Michigan, geboren, seine Familie ist streng christlich, er studiert an der Western Michigan University, spielt American Football, zeichnet nebenbei. Wobei »nebenbei« vielleicht ein bisschen untertrieben ist. Er selbst beschreibt es so: »Während meiner ersten NFL-Nebensaison entdeckte ich meine Leidenschaft für die Kunst wieder. Ich skizzierte zum Spaß Logos für lokale Rap-Gruppen und Firmen und arbeitete bei einer kleinen Design-Firma, die Skizzen, Modelle und Hintergründe für Animations-Filme anfertigte. Naja, und in den Mannschafts-Hotels stellte ich meinen Tisch auf und malte weiter. Ich zeichnete die NFL-Spieler, ihre Frauen und Kinder.« Was er nicht sagt: Mit den Zeichnungen verdiente er mehr Geld als mit dem Spielen.

Nach seiner Karriere bei der NFL wird er Schauspieler, ist neben Arnold Schwarzenegger in »The 6th Day« zu sehen, in »Starsky & Hutch«, »The Expendables« und zahlreichen Fernsehserien, die wir hier nicht alle aufzählen wollen. Fast unnötig zu erwähnen, dass der Mann so viel Energie hat, dass er seiner Frau und seinen drei Kindern den letzten Nerv raubt. Terry Crews über sich selbst: »Ich wache auf und springe aus dem Bett. Ich bin sozusagen Mr. Positive. Und ich bin … nun ja, ich bin ziemlich gut in vielen Dingen. Entweder bin ich mit hundert Meilen pro Stunde unterwegs – oder ich schlafe sofort ein.«

»Ich zeichnete die NFL-Spieler, ihre Frauen und Kinder.« Was Terry Crews nicht sagt: Mit den Zeichnungen verdiente er mehr Geld als mit dem Spielen.
»Entweder bin ich mit hundert Meilen pro Stunde unterwegs – oder ich schlafe sofort ein.«

Sein neuester Coup ist eine Möbel-Kollektion für die US-amerikanische Marke »Bernhard Design«, die auch über die Landesgrenzen hinweg für einiges Aufsehen sorgte. Crews ­beschäftigte sich für die Entwürfe mit der altägyptischen Kultur, stellte sich vor, was wäre, wenn es heute noch Pharaonen gäbe – und design­te »Lilypad«, eine Art drehbarer Sessel auf einem niedrigen Tisch. Crews Erklärung dazu: »Es gibt diesen Typ namens Horus, und er wird immer auf einem Seerosenblatt sitzend dargestellt. So gesehen bist du ein Gott, wenn du auf meinem Horus-Stuhl sitzt.« Natürlich sieht der Sessel gut aus – kostet allerdings 3.800 Dollar. Aber auch wenn man sich kein »Lilypad« zulegt, sollte man in jedem Fall weiter beobachten, was Terry Crews in Zukunft so nebenbei macht.

Wiebke Brauer

Wiebke Brauer

Textchefin ramp & freie Autorin
Glückliche Kindheit auf dem Rücksitz eines schwarzen Mercedes-Benz /8 und einer dunkelblauen 123er Limousine. Nach dem Abitur Studium der Anglistik und der Germanistik im ersten Hauptfach mit dem Schwerpunkt Medienkultur. Ihr erstes Auto: ein Citroën 2CV, weitere Klassiker auf zwei und vier Rädern folgen. Interessiert sich darüber hinaus für Themen aller Arten und arbeitet seit 2016 vogelfrei, wie sie selbst sagt. Unter anderem für Spiegel Online, auto, motor und sport, Motor Klassik, Fuel und den Stern. Und der Zeitschrift ramp ist sie mehr als zugetan.
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Was eine gute Geschichte ausmacht? Eine sympathische Hauptfigur. Sagt zumindest der US-Filmproduzent Blake Snyder. Sympathie wird dabei am besten durch Taten erweckt anstatt durch Worte. Wir nehmen das mal als Anregung für das alltägliche Männerleben.

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