Können Sie auf den Punkt bringen, was Sie antreibt?
Ich habe tatsächlich in mir eine bis jetzt unerschöpfliche Energie. Ich ziehe zum Beispiel sehr gerne um, dieses Bedürfnis haben wahrscheinlich nicht viele Menschen. Ich setze gerne neue Ideen in die Tat um. Wenn ich ein weißes Blatt Papier vor mir habe, kann ich darauf einen Song schreiben oder ein Bild malen. Wenn etwas nicht funktioniert oder Chaos ausbricht, kommt bei mir immer die Frage auf: Was kann ich jetzt daraus machen? Und genau daraus entsteht immer wieder etwas Neues. Dafür muss ich gar nichts tun, es ist einfach da.
Sie wollten immer schon Musiker werden, richtig?
Ja, ich habe das als Kind ganz nüchtern beschlossen. Nicht im Sinne von: Ich will Künstler werden, sondern: Ich will Sänger werden! Ich habe lange behauptet, dass es mit Kunst gar nichts zu tun hat. Witzigerweise entdeckte ich später, dass es gar nicht die Musik ist, die mich antreibt. Das ist nur eine Facette meines Bestrebens, kreativ zu sein. Mir geht es darum, eine Idee zu haben und in die Tat umzusetzen.
Was ist Ihnen dabei am wichtigsten?
Das ist es ja gerade: Was dabei am Ende rauskommt, ist für mich gar nicht so entscheidend. Mir macht der Prozess, etwas zu schaffen, Spaß. Es ist ein wenig so, als ob ich einen Song schreibe. Ich habe ein grobes Bild von dem Stück, aber wie es wird, ergibt sich bei mir erst am Ende. Ich plane nicht die zweite Zeile des Songs, vielmehr gibt die erste Zeile vor, was in der zweiten passiert. Bei der Tour, die ich gerade plane, ist es genauso. Mir macht es Spaß, mir auszudenken, wie die ganze Show sein soll, wie die aussehen soll, was auf der LED-Wand läuft, was das Licht macht, wer wann wo auf der Bühne steht. Ich freue mich darauf, am Ende zu sehen, wie die ganze Show Gestalt angenommen hat. Das macht mich sehr glücklich, denn das Ganze war mal nur in meinem Kopf – und bald werden es auch andere Menschen sehen und hoffentlich genauso feiern wie ich. Vielleicht ist es genau das: Ich habe Spaß daran, eine Idee in die Tat umzusetzen.