Sonic Racing: CrossWorlds

Es beginnt mit einem Knall, der keiner ist: Ein Reisering öffnet sich mitten im Rennen, und plötzlich rasen Sie nicht mehr durch grüne Hügel, aber über eine glühende Lava-Bahn, während ein Drache Feuer speit. Sekunden später verwandelt sich das Fahrzeug in ein Boot, kurz darauf in einen Gleiter. Willkommen in »CrossWorlds«, einem Rennspiel, das Chaos alles andere als fürchtet.

Die Grundidee klingt simpel: 24 Strecken, 15 CrossWorlds, 23 Sonic-Charaktere. Doch der Trick liegt im Tempo. Wer führt, entscheidet mit dem nächsten Reisering, wohin die Reise geht. Jeder Sprung verändert die Regeln: neue Hindernisse, neue Streckenführung, manchmal auch völlig neue Physik. Wo andere Fun-Racer versuchen, Balance zu halten, feiert »Sonic Racing: CrossWorlds« das Unberechenbare.

Das Fahrgefühl ist dabei präziser, als man es von der Reihe gewohnt ist. Die Steuerung sitzt, Drifts greifen, Boosts geben spürbaren Schub. Fahrzeuge wechseln dynamisch die Form: Auto, Boot, Flugzeug, Monstertruck und sogar Hoverboards feiern ein Comeback. Jede Variante bringt Eigenheiten, vom präzisen Luftgleiter bis zum schwerfälligen Offroader, der Gegner einfach überrollt. Tempo ist keine Kür, sondern Pflicht.

Vielfalt zeigt sich auch bei den Charakteren. Neben Sonic, Tails und Shadow treten Ikonen wie Pac-Man, die Ninja Turtles, SpongeBob Schwammkopf oder Hatsune Miku an. Jeder Charakter lässt sich frei mit einem der fünf Fahrzeugtypen kombinieren, dazu kommen Gadgets, Lackierungen und Aufkleber. Aus 45 Fahrzeugen und über 70 Upgrades entstehen Maschinen, die aussehen wie Spielzeug, sich aber wie kleine Kampfansagen fahren.

Die Strecken selbst sind optisch ein Fest. Spielerisch fehlt es manchen Bahnen an markanten Eigenheiten, doch die CrossWorlds-Mechanik sorgt dafür, dass kein Rennen gleich abläuft. Selbst bekannte Sonic-Umgebungen wie Green Hill wirken plötzlich neu, wenn sie mitten im Cup mit einer Sci-Fi-Kulisse kollidieren.

Auch abseits der Grand Prix bleibt das Spiel üppig. Zeitrennen, Splitscreen-Koop, der Party-Modus Rennpark und Online-Duelle im World-Match mit bis zu zwölf Spielern bieten Abwechslung. Einen Story-Modus gibt es nicht, »CrossWorlds« setzt klar auf die klassische Arcade-Struktur. Crossplay ist dafür aberein echtes Argument: Wer hier antritt, spielt mit der ganzen Welt, nicht nur mit einer Plattform.

Akustisch gibt es die volle Dröhnung: fast 100 Tracks aus 30 Jahren Sonic-Geschichte, mit Highlights wie »Escape from the City«. Die Songs sind nicht nur Jukebox-Futter, sie sind Teil des Gameplays, denn wer Zeitrennen meistert, schaltet Klassiker frei und kann sein eigenes Set für jede Runde zusammenstellen.

Für Langzeitmotivation sorgen Sammelaufgaben. Rote Ringe sind über die Kurse verteilt, wer sie einsammelt, erhält Tickets für neue Teile im Shop. Finalrennen eines Cups fassen die vorherigen Strecken zu einer letzten Prüfung zusammen und werden damit zum kleinen Endgegner im Rennformat. Dazu kommen geplante Spezial-Events und saisonale Gastauftritte, die den Fuhrpark stetig erweitern.

»Sonic Racing: CrossWorlds« ist nicht perfekt. Manche Kurse wirken trotz aller Farben zu austauschbar, und das Durcheinander auf dem Bildschirm kann überfordern. Doch es ist ein Spiel, das Energie statt Balance sucht, Vielfalt statt Zurückhaltung. Wo Reiseringe Welten zerschneiden und Monstertrucks im selben Atemzug wie Hoverboards auftauchen, entsteht ein knallbuntes Spektakel. Und genau das ist die Stärke: »CrossWorlds« fühlt sich nicht wie ein weiterer Fun-Racer an, es ist wie ein Vergnügungspark auf Rädern: laut, grell, ungestüm und schwer wegzulegen.

→ Wer noch mehr digitale Dimensionen erkunden möchte: Weitere Highlights finden Sie in unserer Rubrik »Level Up« – und natürlich im aktuellen Heft.