Ihre Bilder sind sehr cineastisch und vermitteln den Eindruck eines Roadmovies. Wie wichtig sind Roadmovies für Sie? Was ist so besonders an ihnen?
Ich lasse mich von Filmen und Musik inspirieren, und vor meiner ersten Reise nach Los Angeles hat mich der Film »Drive« sehr inspiriert. In L.A. begann meine erste wirklich persönliche Serie »Twisted Tales – Road to Hope«. Es ist ein lebenslanger Roadtrip, mit Fragmenten von Geschichten, Nebenwegen und einer Mischung aus Gefühlen, Erinnerungen und Orten. So ist das Leben: unerwartet, aber immer weiterführend. Ich habe an dem Projekt gearbeitet, als es in meinem Leben einige harte Zeiten und Herausforderungen gab. Durch die Arbeit an »Twisted Tales« begann sich auch meine Art zu fotografieren zu verändern. Alles wurde viel persönlicher, ich ließ los und bearbeitete die Bilder nicht mehr in meinem Kopf, bevor ich auf den Auslöser drückte. Zum ersten Mal begann ich, die Dinge, die ich am liebsten fotografiere, miteinander zu kombinieren: Landschaften, Bewegung, Porträts und Details, und zwar auf eine Art, die Geschichten erzählt. Ich habe Roadtrips schon immer geliebt, sie sind inspirierend und voller zufälliger Begegnungen mit Orten und Menschen, es ist unbezahlbar. Die Geschichten und Fotos kommen einfach auf einen zu, wenn man sich die Zeit und die Gelegenheit dazu nimmt. Man wandert und wundert sich. Diese Idee des Zufalls geht Hand in Hand mit meiner Auffassung von Fotografie. Für mich ist Fotografie genau das: etwas, das im Bruchteil einer Sekunde passiert, ein Moment, der nicht wiederhergestellt werden kann. Es ist Magie.