Schwer zu sagen, was die Filmproduzenten damals dazu brachte, bei der Verfilmung von Ian Flemings James Bond-Spionageromanen auf einen fast unbekannten Schotten, der sich zuvor als Sargpolierer, Aktmodel und Bodybuilder durchgeschlagen hatte, zu setzen und nicht auf Hollywoodstars wie Cary Grant oder Marlon Brando.
Was auch immer der Grund war: Mit sieben 007-Abenteuern begründete Sean Connery ein eigenes Genre und stand für eine neue lässige Männlichkeit mit leicht brutalem Charme und feiner Ironie. In den Neunzigern hatte Connery beruflich alles erreicht und vieles ausprobiert. Nur seine Rolle als Geheimagent wurde er nie ganz los. »Was soll ich nur tun?«, mokierte er sich, als er wieder mal auf seine Rolle angesprochen wurde. »Ich kann doch nicht dauernd mit einem Schild herumlaufen, auf dem steht: Ich habe im Theater die Klassiker gespielt und Ibsen, Pirandello und Shakespeare und sogar Proust gelesen!«