Unter Sammeln versteht der landläufige Duden-Autor das Zusammentragen von Dingen, um sie wegen ihres Wertes oder ihrer Schönheit oder irgendetwas anderem in größerer Anzahl aufzuheben – im Idealfall in einer bestimmten Ordnung. Unter einem Discjockey versteht derselbe Duden-Autor eine Person, die für ein Publikum Musiktitel auswählt und präsentiert. Was er uns nicht verrät, ist, dass der DJ, wie er landläufig auch genannt wird, jene Musiktitel erst einmal sammeln muss, diese also wegen ihres Wertes oder ihrer Schönheit oder irgendetwas anderem in größerer Anzahl zusammenträgt, um sie dann halt eben nicht nur aufzuheben, sondern auch zu Gehör zu bringen. Damit hätten wir nebenbei auch die Frage beantwortet, was ein DJ denn so macht, wenn er gerade mal nicht deejayt: sammeln.
Das macht auch Pil Marques. Landläufig auch DJ Pil genannt. Manch einer nennt ihn den besten Techhouse-DJ Brasiliens. Wir wollen uns jetzt mal nicht ganz so weit auf die Tanzfläche lehnen und halten einfach mal fest, dass DJ Pil die Afterhour nach Sao Paulo gebracht und diese im dortigen Hell’s Club institutionalisiert hat und über die Nuller-Jahre hinweg selbst zur Institution wurde, weil er nämlich für sein Publikum Musiktitel sammelt, auswählt und präsentiert, die der Beschreibung ornamental-verzierter-easy-peasy-Dancefloor-Sound sehr nahe kommen.