It’s Goodwood o’clock: Bentley stellt die Uhren
auf Zukunft

Jedes Jahr Mitte Juli scheint die Zeit im Hof des Goodwood House im Südwesten Englands rückwärts zu laufen. Was natürlich nicht der Wahrheit entspricht, sondern nur der gefühlten Wahrheit. Aber wenn es beim Festival of Speed um etwas geht? Dann sind es vor allem Gefühle. Genauer gesagt: Glücksgefühle, die historische Fahrzeuge und moderne Supercars bei Petrolheads hervorrufen. Bentley hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Empfindungen am Leben zu halten. Auch in der Zukunft. Genauso wie eben auch die eigenen klassischen Fahrzeuge, einen modernen Luxusgedanken – alles gepaart mit gutem Design, versteht sich.

Wie das in einer zunehmend elektrifizierten Zukunft funktionieren kann und wie man die eigene Geschichte in die Zukunft führt, zeigte uns der britische Hersteller bei der diesjährigen Edition des »Festival of Speed«. Mit einem brandneuen Speed Six, der nach Originalplänen aus dem frühen 20. Jahrhundert aufgebaut wurde, mit nachhaltigem und aus Heu gewonnenem Bio-Sprit und einer Parade, die den hauseigenen W12-Motor zelebrierte. Ebenfalls mit von der Partie: der neue Bentley Mulliner Batur, welcher auf dem Hillclimb Course auch seine dynamische England-Premiere feierte.

Wie ernst sie es meinen, wurde dabei eigentlich schon vor dem offiziellen Festival-Programm klar – als ein Bentayga EWB 2,5 Tonnen Heuballen auf einem Anhänger den Kurs hinauf transportierte. Und die entsprachen genau der Energiemenge, die das Fahrzeug für gut 1770 Kilometer antreiben könnte.

Was dann übrigens umgerechnet auch für mehr als die Hälfte der Distanz gereicht hätte, die der im Jahr 1930 siegreiche Bentley Speed Six bei den 24 Stunden von Le Mans zurückgelegt hatte. 

Nur passend also, dass der erfolgreichste Bentley-Rennwagen überhaupt beim »Festival of Speed« seine Wiederauferstehung feierte: Als erster fabrikneuer Speed Six seit 93 Jahren debütierte das sogenannte »Car Zero« in Goodwood und versetzte die Besucher zurück in die 1920er- und 1930er-Jahre. Als Entwicklungsauto der »Speed Six Continuation Series« wird er die Basis für insgesamt zwölf Kundenfahrzeuge und einen weiteren Werksrennwagen sein.

Und er erbringt so ganz nebenbei auch den Beweis für die alte Weisheit: Ohne Herkunft keine Zukunft. Was sie bei Bentley natürlich schon längst wussten – uns aber in Goodwood wieder einmal wunderbar nachhaltig vor Augen geführt haben.