Noch einmal generell gefragt: Was ist am Cowboy so einzigartig?
Er ist eine Ikone der Freiheit und Unabhängigkeit. Seine Leitprinzipien machen seine Kraft aus, verpflichten ihn geradezu zu harter Arbeit, Selbstständigkeit und Opferbereitschaft für seine Familie, seine Gemeinde und sein Land. Wenn wir einen Cowboy im 21. Jahrhundert betrachten, halten wir uns selbst einen Spiegel vor und erkennen, wie schnell und wie weit unsere Mainstream-Kultur fortgeschritten ist.
Und was ist an den Cowboys in den -Grenzlanden so besonders?
Um den echten und authentischen Cowboy des »Frontiers« einzufangen, musste ich mein Vertrauen in die Hände der Gauchos, Vaqueros und Cowboys legen. Umgeben von Fremden und ohne Crew begleitete ich sie auf dem Pferde-rücken durch zerklüftetes Gelände, tiefe Gewässer, über Berggipfel und durch Wüsten. Es war harte, gefährliche Arbeit. Sobald man mit den Cowboys aufbricht – sei es für sieben Stunden, fünfzehn Stunden oder eine ganze Woche – gibt es kein Zurück, bis man gemeinsam zurückkehrt. Es gibt keine inszenierten Szenen, keine Crew, die alles überwacht. Als ich fünfzehn Stunden lang durch die tiefen Gewässer des brasilianischen Pantanal ritt, schwammen Alligatoren nur wenige Meter von meinen Beinen entfernt. Wir hatten Augenkontakt, aber dort draußen gilt ein Kodex: Man bewegt sich mit seinem Cowboy-Trupp im Einklang mit der Natur. Menschen und Wildtiere arbeiten zusammen. Es gibt kein Uber, kein Amazon Prime, keinen Starbucks-Latte und keinen Internetzugang. Oft verstand ich die Sprache nicht, denn ich beherrsche weder Spanisch noch Portugiesisch. Trotzdem gab es ein starkes Gefühl von Vertrauen, Freundlichkeit und Loyalität.