Grande, Grande, Grande: Maserati GT2 Stradale

»Racing is Life. Anything before or after is just waiting.« Dieses Zitat von Steve McQueen als Claim für den eigenen Supersportwagen zu wählen, obwohl man keine gemeinsame Geschichte mit der Schauspielerlegende hat? Selbstbewusst. Aber passend. Und wenn es sich eine Marke leisten kann, dann diese. Denn: Maserati baute in den ersten vier Jahrzehnten seiner Geschichte keine Straßenfahrzeuge, sondern nur Rennwagen. Ganz im Sinne von Steve also.

Nur passend also, dass das jüngste Modell der Marke mit dem Dreizack nun auch wieder ein Rennwagen für die Straße ist – und auf den Namen GT2 Stradale hört. Aus dem MC20 für die Rennstrecke entwickelt und wieder für den Straßenverkehr zugelassen ist er die vielleicht perfekte Verkörperung eines Maserati. Einerseits optisch, andererseits bezüglich seines Charakters und der Leistung. Und exklusiv ist er obendrein: Nur 914 Exemplare werden hergestellt.

Wir starten. Aus der Box der spanischen Club-Rennstrecke Ascari. Ein technischer Kurs, der Fahrer wie Fahrzeug gleichermaßen fordert. Der »Nettuno« genannte V6-Biturbo beginnt tief zu wummern, dann zu drehen und zu wirken. Und wie. Mit all seinen 640 PS. In gerade einmal 2,8 Sekunden spurtet der GT2 Stradale bis zur Hundertermarke, aber nur kurz, dann steht schon die erste Kurve an. Eine mittelschnelle Bergab-Links, die direkt den mechanischen Grip des Boliden prüft. Wir passieren – erfolgreich. Dank ABS auch ohne Probleme. Ohnehin: Sowohl beim Anbremsen wie beim Beschleunigen zeigt sich das Fahrezug ausgesprochen ausgewogen und beherrschbar.

In den schnellen Passagen des Kurses zeigen sich die Upgrades besonders klar: Die überarbeitete Aerodynamik saugt den GT2 Stradale auf den Asphalt, die Michelin Pilot Sport CUP 2R harmonieren ideal mit der Abstimmung des Tridente. Bis zu 500 Kilogramm Abtrieb generiert der GT2 Stradale bei 280 Kilometer pro Stunde, Heckflügel und überarbeiteter Front sei Dank. Schluss ist – theoretisch – bei 324 Kilometern pro Stunde. Wir gehen auf unsere zweite, dritte und vierte Runde. Die Reifen kommen auf Temperatur, der Sportwagen und der Pilot auch. Mit jeder Runde mehr wächst auch die Überzeugung: Grande, Maserati. Dieses Auto ist ein Volltreffer. Dann das Signal: »Cool Down and Box.«