E wie Elfer

Das es sich beim Porsche 911 nicht nur um einen emotionalen wie ikonischen Sportwagen handelt, sondern um eine durch und durch hybride Angelegenheit, haben wir ja schon immer gewusst. Irgendwie zumindest. Nur, dass wir das halt etwas anders verstanden haben, als jene Experten, die sich um Performance, Leistung, Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und so einen Kram kümmern. Nein, man muss nur den Markengründer Ferry Porsche beim Wort nehmen. »Der 911 ist das einzige Auto, mit dem man von einer afrikanischen Safari nach Le Mans, dann ins Theater und anschließend auf die Straßen von New York fahren kann.«

So weit, so entwicklungsfähig: Denn bei Porsche begnügen sich nicht mit dem, was sie haben, sondern werkeln munter weiter am Sportwagen der Zukunft. Den neuen 911 zum Beispiel. Business as usual, also. Zumindest bei der Basisvariante 911 Carrera. Der fährt er nach wie vor mit einem 3,0-Liter-Boxermotor mit Biturbo-Aufladung vor – selbstredend umfassend überarbeitet und dadurch sowohl leistungsgesteigert als auch emissionsreduziert. Alles andere als gewöhnlich ist aber der 911 Carrera GTS. Hier präsentierten die Zuffenhausener die eigentliche (R)Evolution: Es ist der erste straßenzugelassene Elfer mit Performance Hybrid.

Bevor die Puristen jetzt aufschreien: Nein, der Elfer wird jetzt nicht an die Steckdose gelegt, es ist KEIN Plug-in-Hybrid. Dem Konzept des sogenannten T-Hybrid-Systems haben die Ingenieure aus dem Entwicklungszentrum Weissach Erkenntnisse aus dem Motorsport zugrunde gelegt. Damit wird vor allem die Performance gesteigert – bei gleichzeitiger Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Dafür sorgen zwei E-Maschinen. Die kleinere der beiden mit 11 kW (15 PS) ist im neu entwickelten elektrischen Abgasturbolader zwischen Verdichter- und Turbinenrad platziert und bringt so den Turbolader blitzschnell auf Drehzahl. Dadurch wird nicht nur die Dynamik gesteigert, sondern es kann auch auf einen zweiten Abgasturbolader verzichtet werden.

Kurz gesagt: Beim neuen Elfer handelt es sich um keine Revolution wie beim Übergang vom Typ 993 zum 996, von luftgekühlt zu wassergekühlt, sondern um eine Fortschreibung der Porsche typischen Philosophie, dass es zwar gerne ein paar PS mehr sein dürfen, vor allem aber müssen es mehr Innovationen pro PS sein. Und die finden sich dann außer beim Antrieb auch im (optimierten) Fahrwerk, in der aktiven Aerodynamik, im (volldigitalen) Cockpit sowie der erweiterten Konnektivität wieder. Aber das werden wir an anderer Stelle mal genau unter die Lupe nehmen.