Was ist dabei zu beachten?
Das Allerwichtigste ist, die Drehzahl beim Schleudern so niedrig wie möglich zu halten, ich sage mal 400 Umdrehungen. Der Grund ist, dass das Ausbluten halt auch in der Waschmaschine stattfinden kann. Und umso mehr Farbe noch in dem Stoff ist, desto eher wird sie ausgewaschen, wodurch Streifen entstehen, die relativ unschön aussehen. Die Temperatur kann man auf dreißig Grad einstellen, und ich würde die Jeans auf jeden Fall auf links ziehen, um den mechanischen Abrieb durch die Trommel zu vermeiden. Dazu die ersten zehn Mal allein waschen. Aber die Drehzahl ist wirklich das A und O, ansonsten kann man eigentlich nichts falsch machen. Waschmittel nehme ich ein ganz normales.
Wissen die Leute eigentlich schon viel über Jeansstoff, wenn sie in Ihren Laden kommen?
Es sind in den sechs Jahren, in denen es den Laden gibt, schon ein bisschen mehr geworden. Tatsächlich ist gerade das Thema Waschen so eine Sache, weil viele denken, dass sie die neue und steife Jeans nicht in die Waschmaschine stecken dürfen – und das passt ihnen nicht. Ich zeige dann immer eine Hose von meinen Kids, die ganz oft getragen und gewaschen wurde. Und den Originalstoff. Und beides sorgt immer für ein Aha-Erlebnis, weil keiner glaubt, dass Jeansstoff wirklich so hell werden kann. Und was das Fachwissen angeht: Letztlich ist das nicht wichtig, weil wir uns ja auskennen. Und ich kriege schon raus, was der Kunde will und braucht.
Nach welchen Kriterien suchen Sie Marken für Ihren Laden aus?
Als Privatperson kann man sich querbeet durch alle Marken kaufen und alles ausprobieren, als Shop muss ich Marken finden, die vom Image und von den Produkten her passen. Manchmal kenne ich die Firma schon länger und merke, dass nun die Zeit dafür reif ist. Es gibt ja welche, die man gerne hätte, aber weiß, dass sie sich zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht so gut verkaufen würden. Man kann also sagen, dass es letztlich ein Gefühl ist, ob ein Label passt.