1948 trat Arnold Odermatt in die Polizei ein. Er begann, Unfallorte, zu denen er gerufen wurde, mit einer Rolleiflex zu fotografieren, um polizeiliche Protokolle mit Fotos zu ergänzen. In einer alten Toilette des Wachtpostens in Stans
richtete er damals eine provisorische Dunkelkammer ein. Als die Wache Jahre
später in ein neues Gebäude umzog, erhielt der vielleicht erste
Polizeifotograf der Schweiz ein eigenes Labor.
Sein Vorbild war der Magnum-Fotograf Werner Bischof. Odermatts eigener, spartanischer Stil war geprägt von strenger
Sachlichkeit und konsequenter Reduktion auf das Wesentliche. Sein meisterhaftes Handwerk ist unbestreitbar, nichts Wichtiges entging seinem
fotografischen Auge. In Karambolage, seiner bekanntesten
Werkgruppe, sind nicht die versehrten Opfer zu sehen, sondern Autowracks
als der Realität entrückte, surreale Schrottskulpturen.