Sie sind im Fernsehen, auf Instagram, im Netz und hoffentlich bald wieder auf einer Bühne – also sehr präsent. Wie trennen Sie den Künstler Alvaro Soler von der Privatperson?
Ich glaube, da ist gar kein so großer Unterschied. Das ist ein und dieselbe Person, egal ob wir jetzt miteinander sprechen oder ob ich auf einer Bühne stehe. Manchmal ist es natürlich seltsam, wenn meine Freunde eine Single von mir im Radio hören und jemand dort über mich sagt, dass ich auf Platz eins bin. Für meine Freunde bin ich eben Alvaro. Der früher ein bisschen nerdig war, mit dem sie auf der Uni waren, der immer ein bisschen schüchtern war.
Schüchtern?
Ja, ich war früher wirklich sehr schüchtern. Obwohl ich keinen Grund dazu hatte. Aber da hat mir die Musik geholfen. Mein Charakter hat sich weiterentwickelt, ich mich als Person. Das ist schon etwas Schönes, dass die Musik eben nicht nur ein Job ist, sondern auch mit Gefühlen verbunden, die einen mitreißen. Und dass man durch die Musik etwas lernt und Lebenserfahrung mitnimmt.
Aber noch mal: Wo ziehen Sie die Linie zum Privaten?
Ach, das ist ganz gut hinzukriegen. Natürlich ist es so, dass man sich immer vornimmt, auf Instagram präsent zu sein und auch gerne Sachen postet. Aber der Trick besteht darin, Sachen zu posten, die Sinn ergeben. Und eben nicht jeden Blödsinn. (lacht)
Sie posten also keine Essensbilder?
Na, das genau müsste ich posten, weil ich so gerne esse und es deswegen sinnvoll wäre. Aber um ein Beispiel für etwas Persönliches zu nennen: Ich hatte mir zum ersten Mal eine Waschmaschine gekauft, allerdings die Sicherheitsschrauben nicht entfernt. Ich habe trotzdem gewaschen, und die Waschmaschine ist dann im Badezimmer rumgehüpft. Und zwar von innen genau vor die Tür, die ich dann von außen nicht mehr öffnen konnte. (lacht) Ich konnte also nicht ins Bad, nicht duschen, gar nichts. Ich musste tatsächlich bis zum nächsten Tag warten und habe alles im Fernsehstudio bei »The Voice« gemacht.
Und wie sind Sie wieder ins Bad gekommen?
Ich habe die Tür aufsägen müssen, es ging nicht anders. Aber die Geschichte war dann ein Highlight in meiner Instagram-Story. Es haben sehr viele Leute gesehen und sich mit mir identifiziert, weil es ein so normales Problem war. Und solche Sachen kommen am besten an, wenn es eben etwas ist, was jedem passieren kann. Es ist etwas sehr Menschliches. Und der Punkt ist, dass ich als Person wie auch als Künstler Natürlichkeit präsentiere. Ich bin kein Fake, kein Produkt der Musikwelt mit einer Marketingmaschine hinter mir, sondern jemand, der Musik macht, weil er Bock darauf hat.