Welche Rolle spielt der Motorsport in dieser Entwicklung?
Eine zentrale. Die Formel 1 war der erste Bereich, in dem wir gezwungen waren, vollständig zu virtualisieren – allein schon wegen der extrem begrenzten physischen Testmöglichkeiten. Diese Erfahrung hat uns geholfen, unsere Tools zu perfektionieren. Heute besteht ein kontinuierlicher Technologietransfer zwischen Motorsport und Serienentwicklung. Auf der einen Seite: pure Performance – Handling, Temperaturverhalten, Grip. Auf der anderen: Alltagstauglichkeit – Komfort, Geräuschentwicklung, Aquaplaning. Beide Welten profitieren voneinander.
Was ist der strategische Anspruch hinter der neuen P Zero Generation?
Wir wollen mit dieser Produktlinie die ideale Plattform für die Mobilität der Zukunft schaffen. Konkret heißt das: Unterstützung der Elektrifizierung durch maßgeschneiderte Profile und Materialien, Einsatz von recycelten und biobasierten Rohstoffen – wie beim P Zero E – und die Integration von Sensorik, um den Reifen zur aktiven Datenquelle zu machen. Die Zukunft ist vernetzt, elektrisch und nachhaltig – und unsere Reifen sind dafür gemacht.
Was bedeutet „Reifen als Datenquelle“ konkret?
Unsere Reifen mit Cyber Tyre Technologie sind mit Sensoren ausgestattet, die in Echtzeit Informationen an die Fahrzeugsteuerung liefern – etwa zu Temperatur, Druck, Belastung und vielem mehr. Diese Daten helfen nicht nur dem Fahrer, sondern auch uns: Sie fließen direkt in unsere Entwicklungsprozesse zurück. So verstehen wir noch besser, wie unsere Reifen unter realen Bedingungen genutzt werden – und können unsere Produkte gezielt weiter optimieren.