Was können Sie uns über die Rolle der Protagonisten im Kalender sagen? Wie haben Sie sie in die Elemente eingebunden?
Bei einigen geschah dies ganz direkt: Eva [Herzigová] und Susie [Cave] stellten wir ins Wasser. Für Tilda [Swinton] schufen wir eine kleine Miniaturwelt. Mit [FKA] Twigs sprach ich lange, da sie sich mit Sand bedeckt und als Teil der Erde inszenieren wollte. Alles basiert auf Gesprächen. Man will, dass die Person schön wirkt und sich mit dem Element verbunden fühlt.
Was bedeutet Schönheit für Sie?
Schönheit ist ein schwer zu fassender Begriff. Das Wort beschreibt etwas, das sich nicht sofort zeigt, aber mit der Zeit an Bedeutung gewinnt. Für mich ist Schönheit individuell und vielschichtig. »Oh, sie ist schön« oder »er ist schön« – solche Urteile wandeln sich mit der Zeit. Doch eines bleibt: die leise Unsicherheit, ob man etwas faszinierend findet. Schönheit muss fesseln und zugleich ein wenig herausfordern.
Betrachten Sie die Fotografie als eine Form der Erforschung oder als ein Bedürfnis, als eine Suche oder als ein Verlangen?
Für mich ist sie all das: ein Verlangen, eine Suche, eine Leidenschaft. Es geht darum, einen besonderen Moment zu schaffen und ihn in die Welt zu senden, um zu fragen: »Was halten Sie davon? Ist das interessant? Ist das schön?« Dieser Austausch bedeutet mir viel. Ich fotografiere ständig – mit dem Handy, einer kleinen Kamera, ganz egal womit. Für mich ist das eine Art, die Welt zu begreifen. So wie Schriftsteller ihre Erfahrungen in Worte fassen, versuche ich, die Welt durch das Fotografieren zu verstehen.