Frau Villars, Sie wollten Präsident der FIA werden – warum gerade jetzt?
Weil ich glaube, dass der Motorsport an einem Scheideweg steht. Wir treten in eine neue Ära ein, in der Technologie, Gesellschaft und Kultur neu definieren, was es bedeutet, Rennen zu fahren. Ich wollte nicht tatenlos zusehen, wie der Sport, den ich liebe, seine Seele oder seine globale Bedeutung verliert. Die FIA braucht Erneuerung, frische Energie, Transparenz und ein tiefes Gefühl für Menschlichkeit. Deshalb gerade jetzt.
Was hat Sie persönlich motiviert, für dieses Amt zu kandidieren?
Meine Motivation kam sowohl aus Leidenschaft als auch aus Verantwortung. Leidenschaft, weil ich mit dem Rennsport aufgewachsen bin und er mich geprägt hat. Verantwortung, weil ich sehe, wie Governance, Gleichberechtigung und Integrität unseren Sport für die nächste Generation verändern können. Bei der Kandidatur für das Amt des FIA-Präsidenten ging es mir nicht um Macht, sondern um Sinnhaftigkeit.
Was bedeutet Motorsport für Sie emotional – als Rennfahrer, aber auch als kulturelles Phänomen?
Es ist Emotion in Bewegung. Für mich geht es im Motorsport um Mut, Rhythmus, Intuition, aber auch um Verbundenheit. Er ist ein Spiegel der Menschheit: Wettbewerb, Fortschritt, Risiko, Ruhm, Scheitern. Es ist nicht nur ein Motorengeräusch, es ist ein Herzschlag, der Millionen verbindet.