Mit dem neuen DLC »Ashes of Elrant« öffnet sich das Spiel noch einmal, diesmal an der Bruchstelle zwischen Finale und Epilog. Die Crimson Wings werden ein letztes Mal gerufen, ein neues Land offenbart sich und Lenne erkennt, dass sie nach Elrant zurückgekehrt ist, jenem mythischen Ort, an dem ihr Kreislauf aus Flucht und Wiederkehr einst begann. Die Begegnung mit dem sogenannten White Wolf wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet, und die vertraute Welt gerät aus dem Gleichgewicht. Es ist kein bloßer Nachschlag, es ist eine Erweiterung mit philosophischer Tiefenschärfe, ein Echo innerhalb des Echos, das nicht nur die Vergangenheit neu deutet, sondern auch die narrative Linie des Hauptspiels fein verzweigt. Auch wenn nicht jeder Dialog die gleiche Strahlkraft besitzt, öffnet sich ein Raum, der größer wirkt als sein dramaturgischer Rahmen.
Über vierzig neue Gegner und Bosse, frische Ausrüstung, neue Minispiele, fünfzehn Musikstücke, ein zusätzlicher spielbarer Charakter, all das ist da. Doch entscheidend ist, wie sich »Ashes of Elrant« anfühlt: wie ein Zwischenreich, in dem bekannte Regeln nicht mehr ganz gelten. Die neuen Regionen sind raffiniert miteinander verbunden, voller Geheimnisse, Rätsel und optionaler Superbosse. Fast so, als hätte jemand die Karte aus der Rückseite eines Notizbuchs übertragen. Das neue Reward Board motiviert mit zahlreichen Herausforderungen, auch wenn einige Belohnungen diesmal eher Komfort als Herausforderung versprechen. Neue Währungen wie »PP« erleichtern die Charakterentwicklung, manche Embleme jedoch muss man buchstäblich ausgraben, im wörtlichen Sinne. Wer also Geduld und einen Hang zum sonarbasierten Buddeln mitbringt, wird belohnt. Oder zumindest geprüft.