Als »Atelier Ryza« erschien, fiel schnell auf, dass diese Serie mit leichten Händen erzählt. Statt großer Dramen oder finsterer Prophezeiungen formte Gust eine kleine Geschichte über eine Jugendliche, die ihren Heimatstrand verlässt und versteht, dass Neugier ein guter Motor ist. Drei Spiele später wird deutlich, wie viel Kraft in dieser einfachen Idee steckt. Die Trilogy fasst diesen Weg zu einer Edition zusammen, die die Entwicklung einer Figur, einer Welt und eines ganzen Spielprinzips spürbar macht.
Der Reiz liegt nicht allein im Erkunden oder Kämpfen. Die Atelier-Reihe lebt von ihrer Alchemie – einem System, das eher an Werkstattnachmittage erinnert als an klassische Fertigungsbäume. Man sammelt, probiert aus, mixt, verwirft und freut sich beinahe kindlich, wenn aus einer Handvoll Zutaten etwas entsteht, das überraschend hilfreich ist. Die Systeme werden im Lauf der drei Teile komplexer, bleiben aber spielerisch genug, um nie als Arbeit zu wirken. Es ist der wohltuende Gegensatz zu vielen modernen Rollenspielen, die Dramatik stapeln, bis nichts mehr atmen kann.