Gorden Wagener: Starker Stern

Herr Wagener, lassen Sie uns über den CLA sprechen. Wofür steht das Design, was verrät es uns über das Auto?

Fangen wir mal so an: Wir suchen nach dem ikonischen Potenzial im Design und stehen jeden Morgen auf, um etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Ich kam mal zu Mercedes, um immer wieder einen neuen Schritt zu gehen. Und ein weiterer Schritt ist der CLA – er ist ikonisch und sehr wichtig für die Marke. Der CLA transferierte damals die A-Klasse in die nächste Generation. Vorher galt es eher als das Auto der Väter, dann war er auf einmal cool und sportlich, und heute ist der CLA auch ein Designer-Auto. Kommend von einem CLS, bei dem der Fokus auf Schönheit und Eleganz lag, und dann heruntergebrochen auf den CLA. Und er ist in der aktuellen Generation von einem viertürigen Coupé in ein GT transformiert worden.

Er ist auch größer, oder?

Ja, er ist ein bisschen größer, sprich: erwachsener geworden. Wobei Größe keine Rolle spielt, wichtiger ist, dass wir das Auto noch mal progressiver und noch technologischer gemacht haben. Hinsichtlich der Technologie ist dieses Auto das Modernste, was wir haben.

Wie zeigt sich die Technologie?

Besonders über die Art, wie wir sie inszenieren. Wir haben den Kühlergrill erstmals neu als vollbeleuchtetes Panel mit Star Pattern interpretiert. Insgesamt 142 einzeln animierte LED-Sterne in Chrom-Optik und der ebenfalls illuminierte Zentralstern bilden ein unverwechselbares Muster im Stil der Marke. Bei den LED-Scheinwerfern ist das Tagfahrlicht in Form eines Sterns gestaltet und die Scheinwerfer sind durch ein Lichtband verbunden. Dieses Design findet sich auch im Heck wieder, wo die Rückleuchten in Sternform über ein illuminiertes Designelement verbunden sind. Diese Kombination verleiht dem CLA einen starken und einzigartigen optischen Auftritt. Die Sternenlichter bilden eine unverwechselbare Signaturgrafik, die einen Mercedes zu jeder Tages- und Nachtzeit sofort erkennbar macht – ein klares Statement für ikonischen Luxus.

Was ist der Luxusgedanke von ­Mercedes-­Benz?

Luxusmarken haben ja einen bestimmten Stil, an dem sie erkannt und warum sie gekauft werden. Bei Chanel etwa ist das ein Signature-Style von Coco Chanel, den Lagerfeld weitergeführt hat. Ich ­verfolge die Design-Philosophie der sinnlichen Klar­heit, das ist im Stil der Marke Mercedes.

Und wenn wir uns die Seiten ansehen?

Wir arbeiten mit einer klaren und reduzierten Linienführung, die den CLA gleichzeitig elegant und dynamisch wirken lässt. Ein Beispiel sind die typischen Mercedes-Benz Seitengrafiken wie die markanten Fenstergrafiken. Zudem verleiht das athletische Schulterdesign, das sich von der Front bis zum skulpturalen Heck zieht, dem CLA eine besondere Sportlichkeit. Diese Silhouette unterstützt die Aerodynamik des Fahrzeugs und sorgt gleichzeitig für genügend Platz im Innenraum. Diese Flexibilität ist grundsätzlich beschreibend für das Auto, das ja auch eine Conversion-Plattform ist. Es kann also beides, Elektro und Verbrenner. Und auch das haben wir gut hinbekommen.

Sprechen wir über den Innenraum.

Im Innenraum arbeiten wir mit einer starken Reduzierung hin zum Essenziellen. Wir fokussieren uns gezielt auf dedizierte ikonische Elemente, bestehend aus wertvollen Materialien. Der Super-Screen ist sehr aufrecht stehend und damit architektonisch – fast schon skulptural. Hierüber generieren wir Modernität, Zeitlosigkeit, aber auch Funktionalität – man kann den Screen besser sehen und bedienen. Neben dem ikonischen Screen kreieren wir im Innenraum eine Wertanmutung über den Einsatz von Materialien – beispielsweise in den Zierteilen – wie Leder und Aluminium. Und wenn man reinguckt in das Auto, ist das schon sehr luxuriös.

Der CLA soll ja der intelligenteste Mercedes aller Zeiten sein.

Software ist immer eine Evolution, du machst es mit jedem Update besser. Aber das ist jetzt ein großer Sprung, die MBUX Generation 4, wie wir sie nennen, ist ein komplettes Makeover. Einerseits sind es Industriestandards, die die Menschen aus ihrem alltäglichen Gebrauch von Technologie kennen und schätzen. Das wollen wir nicht ändern. Auf der anderen Seite versuchen wir, eine visuelle Welt zu schaffen, die einzigartig ist und sich in die Ästhetik und Reduziertheit des restlichen Innenraums perfekt eingliedert. Das machen wir über das HMI, über den Screen. Da ging es darum, eine Wertigkeit zu erzeugen. Hinzu kommt die Intelligenz, das ist natürlich das Thema Integration von Large Language Models im Sinne von Conversational AI. Da geht es darum, dass ich mich mit dem Auto unterhalten kann und es kontextbasiert reagieren kann. Und natürlich lernt es auch immer mehr. Man kann schon sagen: Das Auto ist ein fahrender Supercomputer auf Rädern und ist so seinem Fahrer ein treuer Begleiter und alltäglicher Gehilfe.

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→ Das komplette Interview lesen Sie in der ramp #67 »Friends With Benefits«.